Die Idee der Allmend

Die Idee der Selbstverwaltung geht auf die Utopien der 68er Bewegung zurück. Die Gründer von Longo maï verknüpften diese Idee mit alten Formen der Gemeinwirtschaft wie Genossenschaft und Allmende und inspirierten sich aus dem Gedankengut der Frühutopisten des 19. Jahrhunderts.

Hof Le Pigeonnier, Limans 1973
Hof Le Pigeonnier, Limans 1973

Die erste Kooperative wurde 1973 auf 300 Hektar Brachland bei Forcalquier, in der französischen Provence, gegründet.

Der Weiler St.Hyppolite in seiner Anfangsphase
Der Weiler St.Hyppolite in seiner Anfangsphase

Sie war der Anfang vom Aufbau weiterer Kooperativen in Frankreich, Österreich und der Schweiz. Später kamen eine Flüchtlingskooperative in Costa Rica und Höfe in Deutschland, und der Ukraine hinzu.


Weltanschauung

ohne Kommentar
ohne Kommentar

Natur und Leben auf diesem Planeten sind akut bedroht.
Die tieferen Wurzeln dieser Bedrohung des Lebens liegen
nicht allein in der Unzulänglichkeit des einzelnen Menschen
– der Mensch wird immer unzulänglich bleiben –
sondern in einer kollektiven Unkultur von Konsum und
Verschwendung, die direkt oder indirekt noch immer dazu
führt, dass weltweit 24 000 Menschen jeden Tag an den
Folgen von Armut und Unterernährung sterben. Nach wie vor werden Kriege um Ressourcen geführt. Der Zwang zum Wachstum, der schrankenlose Waren-Konsum, mit dem menschliche Mängel überdeckt werden sollen, und
das Streben nach Gewinn plündern die Erde aus und
schädigen unsere Umwelt täglich stärker. Klimatische
Veränderungen, Entwaldung, Artensterben, Bodenerosion
und die Bedrohung von Trinkwasservorräten sind nur
einige der verheerenden Folgen. Lebensräume gehen verloren
und Gemeinschaften werden auseinander gerissen.
Jährlich werden Millionen von Menschen aus einer selbst
bestimmten Existenz auf dem Land in das Elend der Städte
vertrieben. Wir wollen konkret etwas tun, da wo wir leben.

Das alternative Dorf

Die Longo-maï-Genossenschafterinnen und Genossenschafter
haben sich zusammengefunden, weil sie sich eine Welt gleichgestellter Menschen wünschen, in der sich jede und jeder nach seinen Fähigkeiten entwickeln kann.
Sie sind der Überzeugung, dass die Wirtschaft dazu da sein sollte, der Würde und dem Wohl aller Menschen zu dienen, mit Respekt gegenüber der Natur und gegenüber kommenden Generationen. Der persönliche Einsatz und das Leben in der Gemeinschaft ist für sie ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.

Gemeinsam beim Holzaufladen
Gemeinsam beim Holzaufladen

Die Longo-maï - Gemeinschaften wollen keinen Modellcharakter für die ganze Welt haben, sondern sind eine von den Mitgliedern
bewusst gewählte Lebensform. Diese soll aber nicht sich
selbst genügen, sondern aufzeigen, dass andere Formen des
sozialen Zusammenlebens und Alternativen zur gegenwärtigen
Wirtschaftsform möglich sind.

Kürbisernte im Garten von Limans
Kürbisernte im Garten von Limans

Mit dem Aufbau und dem Betrieb selbstverwalteter Kooperativen will Longo maï Regionen, die durch die Abwanderung bedroht sind, neu beleben. Die in Longo maï praktizierte Form der Landwirtschaft durch eine Gruppe soll eine Alternative zu
übertriebener Mechanisierung und Industrialisierung, zur
Ausbeutung billiger Knechte oder Tagelöhnerinnen sowie
zur patriarchalischen ländlichen Grossfamilie aufzeigen.


Unterstützung befreundeter Projekte

Im Laufe der Jahre entstanden durch die Mitarbeit oder
durch den Kontakt mit den Kooperativen zahlreiche neue Gemeinschafts - Projekte, die in einem ähnlichen Geist wie Longo maï aufgebaut und betrieben werden.

Longo maï möchte den Anstoss für die Entstehung weiterer Initiativen geben und ihnen helfen, sich selbständig und autonom zu machen. Longo maï ist mit diesen Initiativen durch Starthilfe, gegenseitige Unterstützung, personellen Austausch, Solidarität in schwierigen Zeiten und Freundschaften verbunden.

Anleitung zur Saatgutgewinnung
Anleitung zur Saatgutgewinnung

Organisation

Die Longo-maï-Bewegung ist basisdemokratisch von unten nach oben organisiert. Jedes Problem soll auf der niedrigstmöglichen Stufe im Konsens gelöst werden. In jeder Kooperative gibt es zu diesem Zweck regelmässige Koordinationssitzungen. Angelegenheiten und Projekte, welche mehrere Kooperativen betreffen, werden von diesen gemeinsam koordiniert und geregelt.

Projekte, Initiativen, Aktionen und Massnahmen, welche die Gesamtheit der Kooperativen betreffen, werden in den zweimal jährlich stattfindenden interkooperativen Treffen besprochen.

Sommertreffen in der Provence
Sommertreffen in der Provence

Pro Longo Mai Basel

Der Förderverein Pro Longo maï mit Sitz in Basel ist ein
gemeinnütziger Verein. Oberste Instanz ist die einmal
jährlich stattfindende Vereinsversammlung. Die Geschäfte
werden vom Vorstand geführt. Dem Vorstand steht eine
Finanzkommission zur Seite, welche sich drei Mal im Jahr
trifft und aus Vertretern aus allen Kooperativen besteht.
Sie plant das Budget, die notwendigen Arbeitseinsätze der
freiwilligen MitarbeiterInnen und die notwendigen Kampagnen.
Diese Organisationsform erlaubt, relativ schnell und trotzdem demokratisch breit abgestützt zu arbeiten und auch auf neue Aufgaben oder Probleme einzugehen.
Überall in der Longo-maï-Bewegung arbeiten die Kooperateure ohne Lohn, dies ist die Grundvoraussetzung für die Realisierung
der Projekte und garantiert auch einen direkten Einsatz
der Spendengelder.

 

 

DVD

Lehrfilme "Saatgut ist Gemeingut" jetzt erhältlich... mehr

Aktuelles:

Weihnachtsmärkte von Longo-maï in der Schweiz annulliert, neuer online-Produktevertrieb

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Video zum Ansehen

 

Kann die Corona-Krise eine Chance sein? Gedanken der BewohnerInnen des Longo Mai Hofes «Le Montois»

 

https://www.youtube.com/watch?v=QyxXJEnZt8g

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Dossier Sommer 2020

"Saatgutbrief" Nr. 8

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Der Verein Pro Longo maï ist als gemeinnützig anerkannt.

 

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